Yoshida

Yoshida
Yoshida
 
[-ʃ-],
 
 1) Kanetomo, japanischer Gelehrter und Shintō-Priester am Yoshida-Schrein in Kyōto, * 1435, ✝ 1511; versuchte als Erster, den Shintō aus der buddhistischen Umklammerung zu lösen, und gründete die Bewegung des »ausschließlichen Shintō« (Yuiitsu Shintō), der zeitweise den Shintō des Zentralheiligtums von Ise an Einfluss und Macht übertraf. Er sah Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus als Ausdruck der Wahrheiten des Shintō an. Von dessen Standpunkt aus kehrt Yoshida die alte Honji-suijaku-Lehre um, in der die Shintō-Gottheiten als »herabgelassene Spur«, d. h. als Erscheinungsformen Buddhas und der Bodhisattvas, aufgefasst werden: Der Urstand (honji) sind jetzt die Shintō-Gottheiten, die Buddhas sind die »herabgelassene Spur« (suijaku).
 
Ausgabe: Lehrabriß des Yuiitsu-Shintō, übersetzt von H. Dumoulin, in: Monumenta Nipponica, Jahrgang 3 (1940), H. 1.
 
 2) Minoru, japanischer Künstler, * Ōsaka 1935. Seine konkret-abstrakte Malerei mit floral wirkenden Ornamenten entwickelte er später im Sinn der »Shaped-Canvas«-Malerei, in der die äußere Bildbegrenzung den dargestellten Formen folgte, weiter. Er schuf ferner kinetische Environments aus Acrylglas, mit elektrischen Licht- und Toneffekten, die ihn zu einem Pionier der Verbindung von Kunst und Technik in Japan machten.
 
 3) Shigeru, japanischer Politiker, * Tokio 22. 9. 1878, ✝ Oiso (Präfektur Kanagawa) 20. 10. 1967; trat 1906 in den diplomatischen Dienst. 1928-30 war er stellvertretender Außenminister, 1930-32 Botschafter in Rom und 1936-39 in London. 1939 zog er sich vorübergehend ins Privatleben zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Vorsitzender der Liberalen Partei (1946-54), Ministerpräsident (1946/47, 1948-54) und Außenminister (1945-47, 1948-54). Yoshida legte die Grundlagen der japanischen Innen- und Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg: wirtschaftlicher und politischer Wiederaufbau, Wiederherstellung der Souveränität (Friedensvertrag von San Francisco, 1951) und Einbau in das westliche Bündnissystem (japanisch-amerikanischer Sicherheitsvertrag, 1951).
 
Ausgabe: Japan im Wiederaufstieg. Die Yoshida-Memoiren, übersetzt von K. Reis (1963).

Universal-Lexikon. 2012.

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